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Weingut Philipp Grassl – Göttlesbrunn
Das Weingut Grassl ist mit 27 Hektar Eigenfläche relativ klein, aber fein und überschaubar. Die Grassls sind geradlinige Menschen und mögen die klare Linie. Ihr Konzept: Schwerpunkt bei den Rotweinen, klares Sortiment, puristisch im Auftritt nach außen, funktioneller Keller, Etiketten ohne Schnickschnack, keine Modeweine. Was zählt, ist die Qualität.
Das Haus Grassl erzeugt im besten Sinne des Wortes »erdverbundene« Weine, dies aber auf internationalem Qualitätsniveau: Die heimischen Sorten Zweigelt, Blaufränkisch und St. Laurent sind die wichtigsten, sie sind zu mindestens 50 Prozent auch in allen Cuvées enthalten. Cabernet, Merlot und Syrah sollen die vorhandenen Stärken des Zweigelts lediglich besser zur Geltung bringen. Statt wie früher 3.500 stehen heute in den Weingärten 5.000 bis 6.500 Stöcke pro Hektar. Im Keller arbeitet man penibel ohne Intervention und behandelt die Trauben so schonend wie möglich, um deren hohe Qualität dann auch in die Flasche zu bekommen. Weißweine und klassische Rotweine werden im Edelstahltank oder in großen Holzfässern vergoren und gereift. Die Premiumrotweine werden in Holzgärständern – teilweise mit den Naturhefen aus dem Weingarten – vergoren, der Maischekuchen wird händisch untergetaucht. Die Premiumrotweine, die Cuvées »Bärnreiser« und »Neuberg«, sowie der St. Laurent reifen in französischen Barriques. Ein Großteil der Fässer wird jährlich erneuert, um die dunklen Fruchtaromen durch die Struktur des Holzes zu stützen. Die Holznote ist nicht überbetont, sondern begleitet und verfeinert den Ausbau bis zur Abfüllung.
80 Prozent der Produktion sind Rotweine, die Hälfte davon macht die Leitsorte Zweigelt aus. 25 Prozent entfallen auf Pinot Noir und St. Laurent, eine Tradition und Besonderheit des Weinguts. Die restlichen 25 Prozent verteilen sich auf Blaufränkisch, Merlot und andere internationale Rebsorten.
Philipp Grassl wurde 2018 zum »Falstaff Winzer des Jahres« gekürt, und auch bei der Falstaff-Rotweinprämierung steht er immer wieder auf der Siegerbühne. Im letzten Herbst endlich ganz oben!